Geschafft! Youngster rocken nächsten Sommer die Regionalliga!!


Allgemein / 25. Aug 2013
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Nun war er endlich da, der große Tag. Nachdem die 2. Damen-Mannschaft die Nordliga-Saison als souveräner Spitzenreiter mit 12:0 Punkten und 45:9 Matches beendet hatte, traf sie nun im Regionalliga-Aufstiegsspiel auf den SCC Berlin aus der Ostliga.
Zwar hatten sich Celine und Linnea schon in der 1. Mannschaft festgespielt und zu allem Unglück konnte Kimmy wegen einer Handgelenksverletzung nicht spielen, aber das minderte nicht unseren Optimismus: Wir packen das!
Trotzdem konnte ich selbst am Spieltag ab 5:30 Uhr vor Aufregung nicht mehr schlafen und bin in meiner Verzweiflung erst einmal um den Segeberger See gewetzt.
Als die Spielerinnen in Wahlstedt eintrudelten, wuchs das inzwischen legendäre Buffet zusehens. Auch die Gäste aus Berlin staunten nicht schlecht, was sich da alles auftürmte. Stellvertretend für die vielen fleißigen Hände sei hier Asa Malmqvist erwähnt, die sich wieder einmal selbst übertroffen hatte und mit ihren typischen schwedischen Leckereien fast allein einen Tsch füllte.
Schön war auch, dass das gesamte Team zusammenkam. Also auch Kimmy, Celine und Linnea unterstützten die Aktiven. Ein besonderes Lob möchte ich an dieser Stelle einmal an Vivian Heinzeroth aussprechen. Im Laufe der Saison selten eingesetzt, war sie trotzdem immer dabei, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Das ist wahrer Team-Geist! Ja sogar die 1. Damen und Herren waren vertreten. Und die Feier-Biester der Herren 50 sowieso – denn schließlich sollte am 13.30 Uhr ja auch die Beach Lounge eröffnet werden… Aber dazu später 😉
Die Berlinerinnen traten mit Ausnahme ihrer etatmäßigen Nummer drei, der Weißrussin Alena Gerasimova, in Bestbesetzung an. Und die hatten einen triftigen Grund zu fehlen: Sie weilte in der Flitterwochen – da muss man mal Prioritäten setzen.
Im ersten Durchgang traf Brownie auf dem Center Court auf Janina Braun. Unterstützt von ihrem Vater, der sich selbstlos wieder als Coach zur Verfügung stellte, spielte sie ihre ganze Routine aus und ließ ihrer Gegnerin beim 6:4, 6:2 keine Chance. Ungewohnte Schwierigkeiten hatte Janine Weinreich. Sie arbeitet seit 4 Wochen bei Adidas und hat das Tennisspielen erst einmal hinten angestellt. Die fehlende Spielpraxis machte sich bemerkbar. Ungewöhnlich viele leichte Fehler führten zur 4:6, 3:6-Niederlage. Merle Vagt hat gerade über den Sommer sehr fleißig trainiert und sich prächtig entwickelt. Ungewöhnlich routiniert spulte die 15-jährige ihr Pensum herunter und siegte ungefährdet in zwei Sätzen.
In der zweiten Runde traf im Spitzenspiel Martina Malmqvist auf Daria Gajos. Martina hatte nach zwei tennisfreien Wochen erst die letzte Woche wieder richtig trainiert und kam insofern schwer ins Spiel. Den Champions-Tie-Break konnte sie bis zum 5:5 offen gestalten, verlor dann aber doch 5:10. „Beim fünf zu fünf hat Martina drei leichte Fehler hintereinander gemacht. Das hat das Spiel entschieden“, analysierte ihr Trainer Johan Szabo. Sophia Intert machte es auch spannend. Nach 6:3 im ersten folgte ein glattes 1:6 im zweiten Satz. Im Entscheidungssatz behielt die Jüngste im Team jedoch die Nerven und holte mit 10:6 den Sieg. Ihre Schwester Luise Intert und ihre Gegnerin Aleksandra Marjanovic lieferten sich ein Mammut-Duell. Fast zwei Stunden dauerte es, bis „Isi“ den 1. Satz im Tie-Break für sich entscheiden konnte. Und der letzte Punkt zum 6:3 im 2. Satz dauerte genau 34 Schläge!
Nach ihrem kräftezehrenden Match verschwand sie erst einmal unter die Dusche und wir warteten bis die Entwarnung kam: Isi war wieder fit für den Doppel-Einsatz.
Es musste ja „nur“ noch ein Doppel gewonnen werden…. Doch der Verlauf zehrte an den Nerven der Zuschauer und auch mein Alterungsprozess nahm unglaublich an Fahrt auf. Unser „Youngster-Doppel“ mit „Suppi“ und Merle kam zwar im zweiten Satz besser auf, konnte die Niederlage jedoch nicht verhindern. Und auch „Isi“ und Janine mussten sich in zwei Sätzen geschlagen geben. Nun hieß es auf einmal 4:4 und alles scharte sich um den Center-Court, auf dem Brownie und Martina gegen Daria und Alena Sander um den Aufstiegs-Sieg kämpften. 6:4 hatten die Wahlstedter den 1. Satz gewonnen, lagen im zweiten jedoch auf einmal zurück. Doch immer wieder gepuscht von Brownie bewies auch Martina Nervenstärke, lieferte sich rasante Ballwechsel mit Daria, so dass beide und der gesamte Wahlstedter Anhang nach dem 6:4-Matchball in frenetischen Jubel ausbrachen.
Yes – nun wird die Regionalliga gerockt.
Doch damit nicht genug. Denn nach dem gemeinsamen Essen mit den Berlinerinnen gings in die Beach Lounge. DJ Timmi sorgte für Musik und die Girlies tanzten, als ob sie nicht vorher stundenlang Tennis gefightet hätten. Auch bei mir lösten sich nun alle Anspannungen. Obwohl der Alterungsprozess gefühlt bei 95 stehen geblieben war, wurde ich auf der Tanzfläche großzügig geduldet. Und schließlich sollte Toni ja nicht die vielen Cocktails umsonst gekauft haben. Da muss man die auch schon mal durchprobieren. Doch irgendwann ging auch dieser geniale Abend zu Ende und dich verkroch mich in mein Auto, um glücklich beseelt einzunicken.
Mädels – ihr seid der Hammer! Ihr werdet als „junge Wilde“ nächstes Jahr die Regionalliga aufmischen – jaaaaaaawoll!

TC RW Wahlstedt 2 – TC SCC Berlin 5:4
Martina Malmqvist – Daria Gajos 1:6, 6:3, 5:10; Katharina Brown – Janina Braun 6:4, 6:2; Luise Intert – Aleksandra Marjanovic 7:6, 6:3; Janine Weinreich – Marie Wolter 4:6, 3:6; Sophia Intert – Alena Sander 6:3, 1:6, 10:6; Merle Vagt – Beatrice Brennenstuhl 6:2, 6:0; Malmqvist/ Brown – Gajos/ Sander 6:4, 6:4; L. Intert/ Weinreich – Marjanovic/ Wolter 4:6, 3:6; S. Intert/ Vagt – Braun/ Brennenstuhl 1:6, 4:6

Jörn Boller


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